Design Thinking und Ethik für ein besseres Morgen

Quelle: Designerinaction.de

Lange bevor der Begriff „Design Thinking“ aufkam, war ich schon der Ansicht, dass der Köder dem Fisch schmecken muß. Was ich beobachtet hatte – und leider immer noch viel zu oft beobachte – ist, daß Angebote, Produkte, Dienstleistungen von Ingenieuren, Software-Entwicklern und anderen Spezialisten entwickelt wurden für die entsprechende Zielgruppe. Aber ohne die Zielgruppe zu fragen, was sie wollen. Denn schließlich wissen die Spezialisten am besten, wie das Produkt aussehen soll. Grade in Deutschland war und ist das ein riesiges Problem und ich habe immer wieder gepredigt: Simplifiziert, überfrachtet nichts, lasst auch mal einen Testballon steigen und vor allem denkt vom Anwender her. Warum soll er das Angebot nutzen und was soll es ihm bringen? Warum so und nicht anders? Also das Gegenteil von „das haben wir immer schon so gemacht“ oder „wir  bauen die beste Lösung – wenn der Kunde sie nicht will, ist er doof“. Früher nannte man das Kundenorientierung und dann UX-focussed, die Herangehensweise agil oder interdisziplinär. Heute eben Design Thinking. Ich finde das gut, denn wenn es früher eher schwammig umschrieben war, ist es mit diesem Begriff greifbarer geworden. Und ich bin der Überzeugung, daß das ein ganz hervorragender Weg ist, Angebote zu schaffen. Vielleicht der beste Weg.

Hierzu habe ich einen tollen Artikel gefunden, der noch eine Prise Ethik dazu mischt – auch das finde ich hervorragend, denn Produkte, die dem Kunden gefallen und ihm nützen, sind nicht automatisch gute Produkte, wenn sie die ethische Komponente nicht berücksichtigen. Ich finde den Beitrag sehr lesenswert.

Wenn ich nun noch einen Wunsch frei hätte, würde ich noch ergänzen, daß man in Kreisläufen denken sollte – von der Entstehung über die Nutzung bis zur Entsorgung / dem Recycling eines Angebots. Oder eben die Folgen, den „Footprint“ mit im Auge zu behalten. Das kommt ja sehr stark darauf an, was für ein Angebot das ist. Also: Wie wirkt sich dieses Angebot vor, während und nach seiner Nutzung auf die Umwelt, Gesellschaft – auf alles aus, was nicht sein konkreter Zweck ist?

Wenn wir so an Produkt- und Angebotsentwicklung herangehen und sagen: Es muss das machen, was der Kunde braucht – und zwar ethisch unangreifbar und ohne negative Auswirkungen außerhalb seines Anwendungsbereiches, hätten wir extrem viel gewonnen. Für die Kunden und Anwender, aber auch für unsere Gesellschaft und unseren Planeten.

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